Klimatisierung von Großzelten durch Belüftung statt Klimaanlage

Konkretisierung der Maßnahme

Der Kirchentag hat Zelte für verschiedene Nutzungen und in verschiedenen Größenordnungen angemietet. So wurden teils Veranstaltungen mit über tausend Personen darin abgehalten, teils dienten Info- und Shop-Zelte im Stadtgebiet zur Orientierung und zur Versorgung mit Souvenirs und Programmheften. Die 5.000 ehrenamtlichen Helfenden wurden ebenfalls in einem Zelt zentral verpflegt. Auch das traditionelle Zentrum Kirchentag Barrierefrei mit Veranstaltungen und Serviceeinrichtungen für Menschen mit Behinderungen war in einem Zelt untergebracht.

Vorbereitung im Rahmen des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages

Bei der Festlegung der jeweiligen Zeltnutzungen wurde auch festgelegt, welche Zelte klimatisiert und welche Zelte nur natürlich belüftet werden sollten. Es zeigte sich, dass nur im Bereich der Veranstaltungszelte eine Klimatisierung notwendig erschien. Diese konnte bedarfsgesteuert genutzt werden. Klimatisierung sollte nur bei tatsächlicher Notwendigkeit genutzt werden.

Während der Durchführung des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages

Kleine Servicezelte und auch die zentrale Helfendenverpflegung wurden nicht klimatisiert, sondern nur belüftet. Aufgrund der kurzen Aufenthaltsdauer der Gäste, der unterschiedlichen Wärmequellen und der Möglichkeit hier auch mit Durchzug arbeiten zu können, war dies sicherlich eine gelungene Lösung.

Im Veranstaltungsbereich war die Situation etwas differenzierter:

In einer ersten Phase wurden die Zelte nur belüftet und mit Frischluft versorgt. Erst ab Temperaturen um 26 Grad Celsius im Außenbereich wurde zusätzlich klimatisiert. Hier wurde darauf geachtet, dass der Temperaturunterschied mit den Außentemperaturen nicht mehr als 6 Grad Celsius betrug und es im Zelt nicht unter 26 Grad warm war, wenn klimatisiert wurde.

Zusätzlich wurde für eine Durchlüftung in den Abend- und Nachtstunden gesorgt, um die Kühle der Nacht zusätzlich am Vormittag zu nutzen.

Auch opake Planen zeigten positive Auswirkungen auf die Reduktion der Klimatisierungsnotwendigkeiten.

Umwelt/Klimaschutzaspekt

Der Verzicht auf den Aufbau von Klimatisierungsanlagen führt zu einer umweltfreundlicheren Veranstaltung. Allerdings muss mit Hilfe von alternativen Lösungen daran gearbeitet werden, dass man nach wie vor konzentriert an einer Veranstaltung teilnehmen kann, sonst ist das Ziel verfehlt.

Klimaanpassungsaspekt

Die Wetterlage des diesjährigen Kirchentages war so, dass kaum klimatisiert werden musste. Die neuen Erfahrungen und bessere Steuerungsmöglichkeiten der Geräte sollen weitere Verbesserungen bei zukünftigen Kirchentagen ermöglichen.

Kosten/Nutzen/Aufwand

Eine bedarfsgesteuerte und intelligente Nutzung von zur Verfügung stehenden Klimatisierungsgeräten führt zu deutlichen ökonomischen Einsparungen. Darüberhinaus lohnt es sich, genau zu überlegen, ob nicht auf die vergleichsweise teuren Klimaanlagen (ggf. mit zusätzlich notwendigen Stromgeneratoren) verzichtet werden kann, und durch eine gute Platzierung des Zeltes an einem schattigen bzw. kühlen Ort die Konzentrationsfähigkeit der Teilnehmenden gewährleistet werden kann.

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