„In der frühen Planungsphase von Open-Air-Veranstaltungen können Fließwasser- und Starkregenkarten von strategischem Nutzen sein. Mit der Kenntnis, dass es durch den Klimawandel zu häufigeren und intensiveren Starkregenereignissen kommen wird, ist es gut zu wissen, an welchen Stellen sich Regenwasser sammelt und welche Fließwege und Wassersammelstellen zu beachten sind. Dieses Wissen kann zur Planung der Verortung von bspw. Bühnenstandorten und/oder sonstigen Veranstaltungsaufbauten verwendet werden. Auch kann damit die Untergrundqualität für den Besucher im Falle eines Starkregens prognostiziert werden (Beispiel von Schlammbildung). Durch die festgehaltenen Erfahrungswerte in den Fließwasser- und Starkregenkarten habe ich als Veranstalter das Gefühl, dass ich weiß, was passiert im Falle eines dauerhaften Regens oder Starkregens.“
So fasst der Kirchentagsplaner Simon Jurczewski seine Erfahrungen im Umgang mit den Karten zusammen.
Vorbereitung im Rahmen des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages
Die Starkregenkarten der Stadt Dortmund wurden parallel zur Planung des Kirchentages erstellt und standen erst während eines sehr späten Planungsstandes erstmalig zur Verfügung. Die Überprüfung der Planung zeigte keine Handlungsnotwendigkeit. Die Datenqualität war noch sehr grobkörnig. Eingetragene Erfahrungswerte brachten ebenfalls keine Erkenntnisse zu kurzfristigen Planungsänderungen. Das Erfahrungswissen der örtlichen Behörden und Menschen erwies sich als hilfreich. Bei gezielter Nachfrage kann auch zusätzliche Erfahrung abgerufen werden.
Während der Durchführung des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages
Während des Kirchentages oder im Auf- und Abbauzeitraum wurde kein Starkregenereignis in Dortmund registriert.
Umwelt/Klimaschutzaspekt
Gute Planung ermöglicht nicht nur eine möglichst reibungslose Veranstaltung, sondern kann auch verhindern, dass durch Überschwemmungen von Infrastruktur Ressourcen vernichtet werden. Auch das Eintreten von Giftstoffen, wie z.B. Öle, in das Starkregenwasser kann verhindert werden.
Klimaanpassungsaspekt
Für die Planung ist es sinnvoll, frühzeitig zu recherchieren, ob eine Starkregenkarte für das Veranstaltungsgelände existiert. Entsprechend können der Veranstaltungsort, das Umfeld (z.B. Parkplätze und Wege zum ÖPNV) sowie die Anreisewege überprüft werden.
Es ist wichtig, die errechneten Ergebnisse der Karte vor Ort zu überprüfen. An einer kritischen Stelle stellte sich in Dortmund heraus, dass die errechneten Wasserflüsse zu einem Großteil in Tiefgaragen abgeflossen wären und daher den geplanten Bühnenstandort nie erreicht hätten, was aus der Karte jedoch nicht hervorging.
Kosten/Nutzen/Aufwand
Üblicherweise sind die Karten kostenfrei nutzbar. Der Aufwand ist gering.
» Zurück